Das fremde Zimmer

Anna Gemmeke
Das fremde Zimmer

Wie mag es sich anfühlen, wenn vertraute Menschen zu Fremden werden? Wenn sich hinter den Türen der eigenen Wohnung unbekannte Räume verbergen? Wenn sich die Straßen der einst bekannten Stadt in einen Irrgarten verwandeln?

In ihrem Buch Das fremde Zimmer nähert sich Anna Gemmeke dem Phänomen Demenz nicht mittels wissenschaftlicher Fakten. Stattdessen wirft sie einen ganz und gar künstlerischen und poetischen Blick auf dieses schwierige und mit vielen Ängsten besetzte Thema. Sowohl sprachlich als auch zeichnerisch bildet sie einfühlsam ab, was im Kopf einer an Demenz Erkrankten vor sich gehen mag.

Ihre Sorgen, ihre Rastlosigkeit und Verlorenheit, aber auch ihre angenehmen, wenngleich stets flüchtigen Erinnerungen. Und nicht zuletzt die Hoffnung, irgendwo zu Hause zu sein. Hierbei stützt sich die Künstlerin auf dokumentarisches Material, auf schriftliche Aufzeichnungen, die sie selbst während der Demenzerkrankung ihrer Großmutter angefertigt hat.

Wie Fragmente tauchen die Erinnerungen der Erkrankten in den Zeichnungen Gemmekes auf, sie wirken zerbrechlich und verlieren sich immer wieder in Unschärfe. Es entsteht keine lineare Geschichte, eine logische Verknüpfung einzelner Gedankengänge ist kaum möglich, vielmehr scheint die Zeit zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft willkürlich hin und her zu schwingen. Kaum hat etwas begonnen, verblasst es von Neuem.

Das fremde Zimmer ist ein Buch nicht nur für Angehörige von Betroffenen, sondern für alle Menschen, die sich für eine künstlerische, sensible und sehr persönliche Auseinandersetzung mit diesem gesellschaftlich relevanten Thema interessieren.

Leseprobe

ISBN: 978-3-942795-26-5
Format: 13 x 19 cm
Umfang: 168 Seiten
ET: März 2015
Preis: 22 € (D)/ 22,70 € (A)

Hardcover, Leineneinband mit Prägung und Druck, Inhalt in zwei Sonderfarben gedruckt, mit Lesebändchen

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